Warum kämpfen Frauen gegen Frauen, führen unendliche Zickenkriege im Büro und machen damit alle «verrückt»?
Laut Wikipedia: «Der Krabbenkorb wird oft als Metapher verwendet, die das Verhalten „wenn ich es nicht haben kann, kannst du es auch nicht haben“ widerspiegelt. Den Krabben wird fälschlicherweise nachgesagt, dass sie einfach aus einem Krabbenkorb entkommen könnten. Wenn eine Krabbe allerdings versuchte, aus dem Korb zu steigen, würde sie von anderen Krabben wieder zurückgezogen.» (Wikipedia)
Ein Arbeitsplatz ist kein Kindergarten – manchmal aber fühlt man sich so, als ob es einer wäre. Im Kindergarten streiten sich die Mädchen untereinander, sind neidisch oder lästern hinter dem Rücken. Jungen führen mit Fäusten und Gebrüll Streitereien aus. Die Gemeinschaft, soziale Kontakte, Zugehörigkeitsgefühl sind lebenswichtige Elemente bei Mädchen und sie streben danach um sie zu erreichen, bzw. zu behalten. Jungs merken schnell, wer die Führungsrolle hat, passen sich an oder kämpfen dagegen (mehr in mein Buch, Kapitel: Wenn die Jungs Männer und die Mädchen Frauen werden).
„Männer und Frauen leben in verschiedenen Sprachwelten“
Kommt das Ihnen bekannt vor? Lästern kann man überall: in der Cafeteria, schnell am Bürotisch oder auf dem Korridor. Klatsch und Tratsch gehört zu unserem Dasein: wir hören gerne «Nachrichten» über andere, sprechen darüber oder geben weiter. Positiver Klatsch kann einen in seinen Wert bestätigen und selbstbewusste Emotionen auslösen, während negativer Klatsch zu den Bereichen Eigenwerbung, Selbstschutz und Beherrschung eines anderen Individuums, gehört. Die niederländische Studie dazu findest du Hier.
Durch Klatsch und Tratsch reflektieren wir unser Leben, Taten und Gedanken. Sie dienen als Spiegel, den wir brauchen um Freundschaften zu knüpfen – oder (potentielle) Feinde zu vermeiden.
Negativer Klatsch oder Lästerei ist nichts anderes, als schlecht über jemanden zu reden. Oft steckt Neid und mangelndes Selbstwertgefühl dahinter. So stockt eine Frau ihren Selbstwert und ihr Ego auf, schadet der Reputation der Anderen (Rufmord), indem sie falsche Tatsachen verbreitet und will, dass die andere sich mies, unsicher fühlen. Nicht zuletzt spaltet sie aber das Team und sorgt für ein angespanntes Arbeitsklima. Schlimmer kommt es, wenn die angegriffene Person eine untergeordnete Rolle hat: da sie in der «Nahrungskette» (ganz) unten steht, wird erst ihrer Chefin Gehört geschenkt und (meisst) ihr geglaubt. Sie wird, selbstverständlich, nach ihrer Meinung beurteilt. Sie tut all dies manchmal in dem Glauben, dass sie etwas «Gutes» macht und mit der Ausrede, «Ich will niemandem Schaden zufügen», erklärt sie ihre Handlungen. Selbstverblendung, ohne Zweifel auf höchstem Niveau…
… und die Folgen…
Eine Ausgrenzung kann psychisch und physisch schmerzhaft sein: der anteriore cinguläre Kortex (ACC) ist eine Art neuronales Warnsystem, der auch vom Schmerz aktiviert wird. Zudem ist der dorsale ACC wird durch affektiv stressende Komponente, also sensorische, aktiviert (Ostrazismus: Der Schmerz vom ausgeschlossen werden im Kontext der Sozialen Phobie). Wissenschaftler vermuten, dass der ACC, der in Schmerz- und Konflikterkennungsprozesse involviert ist, das Ziel hat die sozialen Eingebundenheit zu unterstützen.
Kurz gesagt: man fühlt sich, als ob man physisch verletzt worden wäre… dazu kommt noch, dass die betroffene Person sich gedemütigt, ängstlich und unmotiviert fühlt. Machtlos gegen Lästerei. Hier wird nämlich, nicht wie beim physischen Schmerz das Linke, sondern auch das rechte Stirnhirn aktiviert: es reagiert auf sozial unangenehme, negative Situationen.
Wie stoppt man Lästerei?
Selbstreflexion ist gefragt: gibt es eine Grundlage der verbreiteten «Desinformationen»? Die negativen Gefühle zur Seite zu schieben ist nicht einfach und erfordert hohe Selbstdisziplin.
Das «Auge um Auge und Zahn um Zahn» – Prinzip ist kontraproduktiv. Man kann den Teufel nicht mit dem Beelzebub austreiben: damit erreicht man nicht, dass die Kollegin ihre Meinung ändert. Im Gegenteil! Die Fronten verhärten sich noch mehr.
Ein offenes Gespräch, in der Situation und nicht erst am nächsten Tag, ist eine gute Methode: es ist wichtig darüber zu sprechen, was für Auswirkungen die Gerüchte auf unser Gefühlsleben und Wohlbefinden haben.
Auf der Sachebene ist die Basis, um nicht auf die emotionale Ebene abzurutschen. So können Missverständnisse minimiert werden. Wenn all dies nicht hilft und die Lästereien immer wieder ein emotionales Gewühl verursachen, die später gesundheitsschädigend sein können, sollte der nächste Schritt eine schriftliche Beschwerde an HR und Vorgesetzte sein. Aber bitte die Hierarchiestufen beachten.
Mehr zum Thema: Wie stoppe ich die Lästerei der Kollegen?
Ich wünsche allen, die betroffen sind, viel Mut, Kraft und Ausdauer um das Problem zu bereinigen!
Lisa Guarcello
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