Die wörtliche Definition von Teamwork ist „Zusammenarbeit in einem Team, in der Regel einer Gruppe von Mitarbeitern“ (Wikipedia). Kurz gesagt: Menschen, die in einem Team arbeiten können, werden „Teamplayer“ genannt. Ein Schlagwort, das häufig in Stellenanzeigen verwendet wird, um die Fähigkeiten und Fertigkeiten zu beschreiben, die eine Person benötigt, um mit anderen zusammenzuarbeiten.
Wann ist jemand ein Teamplayer?
Teamplayer zeichnen sich durch ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz aus und besitzen ein enormes Kommunikationstalent. Somit sind sie nicht nur in der Lage sich in andere Menschen hineinzuversetzen, sondern können auch klar kommunizieren, worum es ihnen geht, um gemeinsam im Team Ziele zu erreichen (Bitrix24).
Aber Chefs sind nicht dafür bekannt, dass sie ein Online-Wörterbuch hervorholen und die Bedeutung eines Wortes nachschlagen. Sie haben eine Vorstellung davon, was es bedeuten könnte, und erwarten, dass sich alle (mehr oder weniger) mit ihrer Denkweise identifizieren. Mit etwas literarischer Übertreibung ist die folgende Person ein Teamplayer: Sie frühstückt, isst zu Mittag, trinkt den Nachmittagskaffee mit anderen, kann regelmäßig über bestimmte Themen sprechen (z. B. Arbeit, Kinder, Haushalt, Wetter, Restaurant, Sport), ist immer bereit einzuspringen und zu helfen (wenn man sie darum bittet), ganz gleich, was sie gerade tut. Sie organisiert auch Veranstaltungen und Programme für alle. Kurzum: jemand, der in Gedanken(!) und in der Tat immer verfügbar ist, mindestens sechs Tage die Woche (inkl. online WhatsApp Präsenz).
Team – Persönlichkeiten – Charaktere
Das Problem fängt schon damit an, dass jeder Mensch ein unterschiedliches Maß an emotionaler Intelligenz hat, ebenso wie unterschiedliche Kommunikationsfähigkeiten. Vieles hängt vom Persönlichkeitstyp ab, siehe Study Smarter: Introvertiert, extravertiert oder ambivertiert. (Dazu mehr in mein Buch Jung Persönlichkeitstypen.) Die Gesellschaft hat sich grundsätzlich in Richtung Extravertierte entwickelt: Gegenüber denen, die sich sichtbar machen (verbal oder in Aktion), heben sie sich von anderen stärker ab und ihre Stimmen werden (verständlicherweise) besser gehört. Alle, die sich problemlos („laut“) kommunizieren können, können sich besser behaupten. Sie sind aktiver in den Workshops und üben eine (oft positive) Anziehungskraft auf diejenigen aus, die eher zurückhaltend sind.
Ich selbst in den Vordergrund zu stellen, ist jedoch nicht jedermanns Sache und sollte auch nicht von ihm erwartet werden. Die Medien sind heute voll von der Akzeptanz von Unterschieden und deren Bedeutung. Es ist eher ein Widerspruch, wenn wir diejenigen anders bewerten, die ihre Ideen anderen nicht laut vortragen. Diese Erwartungshaltung steht (eher) in krassem Gegensatz zur Akzeptanz von Unterschieden. Ebenso sollte berücksichtigt werden, dass der Aufbau einer neuen Beziehung (für einen neuen Mitarbeiter) oder der Abbruch einer Beziehung (wenn jemand das Unternehmen verlässt) für eine nach außen und eine nach innen gerichteter Person in einem anderen „Tempo“ erfolgt (in der Regel mehr Zeit und Energie).
Smalltalk oder «Leichte Kommunikation» (Chatting)
Die Definition von Smalltalk stammt wahrscheinlich nicht von Introvertierten. Es handelt sich um eine Form der Kommunikation, die eine leichte, freundliche, fließende Form der Konversation ist. Sie ist auch das Ausdrucksmittel und (in vielen Fällen) die Erwartung von Extravertierten gegenüber anderen. Nach dieser Definition könnte ein Introvertierter als unkommunikativ (!) eingestuft werden, da er oft „tiefere“ Gespräche den oberflächlichen vorzieht. Hinzu kommt, dass manche Menschen mit einer eher introvertierten Persönlichkeit sich unter Druck gesetzt fühlen den „Small Talk“ zu erlernen um diese Erwartungen zu erfüllen und sich nicht ausgeschlossen zu fühlen.
Introvertiert zu sein ist nicht gleichbedeutend mit schüchtern: Sie tolerieren eine geringere Dosis an sozialer Interaktion und sehnen sich häufiger nach Stille (um Dinge in Bezug auf sich selbst und andere zu verdauen) (mehr dazu: Spiegel: Leise Töne, starke Wirkung)
Eine leichte Chatting kann oberflächlich sein (Wetter, Familie, Restaurant, Sport) und notwendig, wenn das Gehirn müde ist und abschalten möchte (wir wollen nicht immer „philosophieren“). Es gibt jedoch Zeiten, in denen wir einfach in ein Thema eintauchen wollen (extravertierte Menschen wird empfohlen, dies zu beherrschen, wenn sie es nicht bereits getan haben).
Stigmatisierung am Arbeitsplatz statt Kommunikation?
Am Arbeitsplatz herrschen oft Druck und Erwartungen: eine Vorliebe für ein bestimmtes Verhalten und eine bestimmte Form der Kommunikation. Diejenigen, die „aus der Reihe tanzen“, werden leicht stigmatisiert, weil sie sich nicht an ein Verhaltens- und Kommunikationsmuster halten, das andere von ihnen erwarten. Folglich können sie leicht in die Kategorie „kein Teamplayer“ fallen. Dieses Stigma lässt sich entweder nicht oder nur sehr schwer beseitigen. Um eine gute Gemeinschaft am Arbeitsplatz aufzubauen, muss die Akzeptanz des Andersseins ohne Stigmatisierung von grundlegender Bedeutung sein (es lohnt sich, darüber nachzudenken: Wenn die Gesellschaft introvertiert wäre, dann wären die Extravertierte „anders“.) So gesehen gibt die Gesellschaft (auch) diese Norm vor. Eine gute Führungskraft muss in der Lage sein, alle Formen der Kommunikation „unter einen Hut zu bringen“. Wenn er das nicht kann, wird er sich in die eine oder andere Richtung bewegen (und entsprechend stigmatisieren).
Teambuilding mit Akzeptanz
Bei einer guten Teambildung geht es vor allem darum, sich zu unterhalten und Teil einer Gemeinschaft zu sein. Dies kann jedoch nur geschehen, wenn jemand sich nicht unter Druck gesetzt fühlt und seine Grenzen von anderen respektiert, akzeptiert werden. Grenzverletzungen verursachen Stress, Depressionen, Angstzustände und andere negative Gefühle, die zu psychischen Erkrankungen führen können (und sind sich Kollegen und Chefs dessen bewusst?). Es ist viel einfacher, jemanden zu stigmatisieren, als die Grenzen der anderen Person zu akzeptieren (und sich die Zeit zu nehmen, die andere Person kennenzulernen).
Es ist die Schuld jedes Mitarbeiters (nicht nur des Chefs), wenn dies einem Teammitglied widerfährt. Deshalb können Teamworkshops, Ausflüge (freiwillige Teilnahme) und andere Aktivitäten (z.B. nach der Arbeit – wie Feierabenddrinks oder Billard) helfen.
Und schließlich eine Liste von erfolgreichen Introvertierten: 31 unglaublich erfolgreiche Introvertierte, die die Welt bewegen
Ich denke, Introvertierte und Extravertierte könnten viel voneinander lernen… 😊
Lieber Gruss
Lisa
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