Werbung und Medien vermitteln uns, dass unser Körper nicht ideal ist und „verbessert“ werden muss. Ein Schnitt hier, ein Trimm dort, damit unsere Nasen gerader werden, unsere Augen die Form einer Kleopatra haben und unsere Hintern die rundesten der Welt sind. Wir wollen verführerischer und selbstbewusster sein, indem wir nach außen hin schön sind.

Fragen wir uns: Wie viele Stunden oder Tage haben wir mit Kalorienzählen verbracht?

Wie viel Zeit haben wir investiert, ängstlich auf die Waage zu schauen, um zu sehen, ob sie endlich sinkt (und uns verrückt zu machen, wenn sie steigt)? Ich weiß nur, dass ich meine dreißiger Jahre damit verbracht habe, jeden Tag in den Spiegel zu schauen, um meine „Unzulänglichkeiten“ festzustellen.

„Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“, sagten die alten Leute. Können wir eine gesunde Seele haben, wenn wir die Pfunde verlieren und ein neues Aussehen bekommen? Früher galt eine Cupidoähnliche Figur als sexy und attraktiv. Dann kamen die (unter) S-Modelle in der Größe „Zero“. Heute sehen wir endlich wieder Models mit Po und Brüsten. Stimmt, es sind die wenigen… Neue Modewellen kommen und gehen und sagen uns, wann wir „perfekt“ sind. Aber wir werden nie perfekt sein, wenn wir immer auf die neue Welle hören. Denn die Perfektion beginnt nicht hier, sondern in der Seele. Wenn wir immer versuchen, die Erwartungen der Außenwelt zu erfüllen, werden wir nie unsere eigenen erfüllen wollen. Menschen kommen und gehen in unserem Leben, aber ich bleibe ICH.

Wenn wir immer auf andere hören, werden wir nie unsere innere Stimme hören

Make-up, Größe S kann uns nur äußerlich schön machen, das hat nichts mit innerer Schönheit zu tun. Die Fähigkeit, mich selbst mit meinen Fehlern und Schwächen zu lieben und zu akzeptieren, zu wissen, dass es in meinem Leben Höhen und Tiefen gibt, und trotz alledem weiterzuleben. Trotz aller Schwierigkeiten menschlich bleiben. Mit mir selbst, mit meinem Äußeren, im Reinen zu sein, bedeutet, inneren Frieden zu erlangen.

Deshalb habe ich beschlossen, keine Neujahrsvorsätze zu fassen, denn ich bin gut so, wie ich bin. Mit all meinen Fettpölsterchen, meinen schläfrigen Augen am Morgen und meiner eigenen Form, die laut der Modewelt nicht perfekt ist. Aber das ist mir jetzt egal, denn ich bin ICH und will nicht mehr meine Zeit und geistige Energie damit verschwenden, jeden Morgen (und Abend) auf die Waage und in den Spiegel zu schauen.

In diesem Sinne wünsche ich (innerlich) allen ein frohes und friedliches neues Jahr,

Lisa Guarcello